Автор: Пользователь скрыл имя, 26 Февраля 2013 в 21:42, курс лекций
ist Lehre vom Wortschatz
ist eine sprachwissenschaftliche Disziplin, die den Wortschatz einer Sprache betrachtet ( früher wurde sie Wortkunde genannt )
untersucht und beschreibt die Struktur, Bildung, Funktion der Elemente der Sprache
Zu diesen nichtidiomatischen Wortgruppen gehören auch solche, die einen
gewissen internationalen Charakter haben. Die haben in mehreren Sprachen
die gleiche Bedeutung und werden meistens nach denselben syntaktischen
Strukturen gebildet.
z.B.: gesammelte Werke, herrschende Klasse; bewaffnete Organe; historisches
Ereignis; öffentliche Meinung
2. Klischees der Massenmedien.
z.B.: die Reserven erschließen; auf der Tagesordnung stehen;
eine schöpferische Initiative entwickeln; das materielle und kulturelle
Niveau erhöhen
3. Verbindungen vom Typ Attribut
(bzw. Adjektiv) + Substantiv
= in denen die Attribute eigentlich keine neuen Informationen geben. Sie dienen zur Verstärkung des Inhaltes, Stabilität!
z.B.: das blaue Meer; die grüne Heide; der gesunde Menschenverstand
Konstruktionen aus Märchen: der böse Wolf; die böse Stiefmutter; der schlaue Fuchs;
der tiefe Wald
Lexikalisierung und Reduzierbarkeit:
Phraseologismen werden wie ein Wort im Gedächtnis gespeichert
und auch wieder wie ein Wort reproduziert, während die freien Wortgruppen
jedesmal aufs Neue im Prozess der Rede nach bestimmten syntaktischen
Modellen neu gebildet werden. Deshalb sind sie nicht reproduzierbar.
Die Wissenschaftler bemühen sich, eine Klassifizierung der Phraseologismen
vorzunehmen.
Klassifizierung der Phraseologismen:
Moderne semantische Klassifizierungen basieren auf der Einteilung
des russischen Sprachwissenschaftlers Vinogradov. Seine Einteilung wird
im Wesentlichen von Černyševa, Fleischer, Schippan u.a. übernommen.
1. Phraseologische Ganzheiten:
- Phraseologismen im engeren Sinn , sog. Umdeutungen einer ganzen
Wortgruppe, die manchmal auch als syntaktisch freie Wortgruppe möglich
ist, aber durch die Umdeutung kann man die Bedeutung der Wortgruppe
nicht aus der Bedeutung der einzelnen Komponenten erschließen.
z.B.: j-m den Stuhl vor Tür setzen (hinauswerfen); j-m einen Korb geben
(ablehnen); ein blinder Passagier (ohne Fahrkarte); auf die lange Bank
schieben (warten); Mund halten (schweigen)
- sprichwörtliche Redensarten bilden
Ausdrücke, die aus einem anderen Sinnbereich übertragen werden; wir
finden sie im etymologischen Wörterbuch
z.B.: wie auf Kohlen sitzen (in Unruhe sein); auf der Bärenhaut liegen
(faulenzen); für j-n die Hand ins Feuer legen (an j-n. glauben)
sR treten in verschiedenen Formen auf:
a) Wortgruppen mit verbalem Kern
z.B.: etw. für bare Münze nehmen (ganz genau glauben)
die Augen zum Boden schlagen
ein Haus in Schutt und Asche legen (zerstören)
b) Wortpaare
2 Adjektive: kurz und gut (kurz gesagt)
samt und klanglos (spurlos verschwinden)
2 Substantive: mit Kind und Kegel (alle)
Hals über Kopf rennen/laufen (schnell)
auf Schritt und Tritt (überall)
c) Wortgruppen mit nominalem Kern
Adj. + Subst. : dicke Luft (eine angespannte Atmosphäre)
ein Wunder Punkt (schwache Stelle)
Subst. + Präposition. + Adj. : ein Schlossim Mond (Produkt der Phantasie)
d) Phraseologische Ellipsen
- kurze Sätze, in denen ein wichtiges Satzglied fehlt:
z.B.: Ach, du meine Güte! Ach, du grüne Neune! (passiert ganz unerwartet)
Gott sei dank!
Schwamm drüber! (Alles ist vergessen)
2. Phraseologische Verbindungen:
- Wortgruppen, in denen eine Komponente in der Ursprungsbedeutung
vorkommt, und die andere Komponente phraseologisch gebunden , idiomatisiert
ist.
Nach der syntaktischen Struktur unterscheidet
man:
a) verbale Verbindungen: er ist in Aufregung geraten; er hat Abschied genommen; sich
einer Prüfung unterziehen; derselben Meinung sein
b) nominale Verbindungen: warme Küche, treu wie Gold, ein Mann von Ehre, Blut und
Wasser schwitzen, eine Fahrt in Blaue, eine faule Ausrede
3. Modellierte Bildungen :
- Konstruktionen mit einer wertenden Bedeutung, einschätzenden
Bedeutung:
z.B.: es ist die Harmlosigkeit in Person (ironisch); ein fauler Zauber
a) feste analytische Verbalverbindungen
z.B.: in Eile sein
- Funktionsverbgefüge (Streckformen) , eine besondere Art der Phraseoschablonen,
entsprechen einem Vollverb
z.B.: etw. unter Kontrolle nehmen (kontrollieren); etw. zum Halten bringen
(anhalten)
Diese Wendungen sind an der Grenze, weil sie auf keinen Fall idiomatisch
sind, aber trotzdem eine gewisse Festigkeit haben. Ihre Hauptfunktion
ist das Ausdrücken der Aktionsart (Durativa, Nichtdurativa, Kausativa).
Die Hauptfunktion der Phraseologismen ist ihre expressive Bedeutung.
Deshalb werden sie einer bestimmten stilistischen Ebene zugeordnet.
Eine solche Zuordnung zu einer bestimmten Ebene nennt man pragmatischer
Aspekt. Man muss die Wirkung der Phraseologismen auf einen Kommunikationspartner
gut einschätzen können; wenn man das nicht kann, kann es passieren,
dass auch peinlich Situationen entstehen.
Phras. sind relativ stabil, Abwandlung ist nur begrenzt möglich.
Austauschbarkeit mit z. B. einem Synonym ist nicht möglich.
z. B. territoriale Dubletten – Rahm + Sahne
Phraseol : den Rahm abschöpfen – nur für sich das Beste haben
nicht möglich : Sahne abschöpfen
Unikale Komponenten – Wörter, die außerhalb eines bestimmten, konkreten Phras. heute nicht mehr vorkommen.
Substantive als U. K.:
Fersengeld geben Þ schnell fliehen
auf dem Holzweg sein Þ sich irren
am Hungertuch nagen Þ hungern
etwas auf dem Kerbholz haben Þ schuld an etwas sein
jmdm. den Laufpass geben Þ sich von jmdm. trennen
Adjektive / Adverbien als U. K.:
fehl am Platz sein Þ nicht erwünscht sein
jmdn./etw. ausfindig machen Þ nach längerem Suchen finden
gang und gäbe sein Þ üblich sein
ein gordischer Knoten Þ eine schwer lösbare Aufgabe
Verben als U. K.:
die Ohren steif halten Þ den Mut nicht verlieren, gesund bleiben
eine Scharte auswetzen Þ etw. wieder gut machen
jmdn. über den Löffel balbieren Þ jmdn. betrügen
sich nicht lumpen lassen Þ nicht geizig sein
Phras. können von der Norm, von den Regeln abweichen, es zeigt die Stabilität.
Z. B. bleibt ein attributives Adjektiv bei einem Substantiv unflektiert:
frei Haus liefern Þ zusätzlich ohne Bezahlung in die Wohnung liefern
auf gut Glück etw. machen Þ etw. mit Risiko machen
Weitere Phraseologismen :
- auf des Messers Schneide Þ ganz hart an der Grenze stehen
- aus aller Herren Länder Þ aus allen möglichen Teilen der Welt
- jmdm. auf den Wecker gehen Þ jmdn. langweilen
- sich in die Nesseln sitzen Þ sich im Ton vergreifen, in eine unangenehme Situation kommen
- jmdn. an der Nase herumführen Þ jmdn. belügen
- jmdm. ein X für ein U vormachen Þ jmdn. belügen
- ein offenes Ohr haben für ... Þ interessiert sein für
- nicht auf den Mund gefallen sein Þ im richtigen Moment das Richtige sagen
- im gleichen Boot sitzen Þ die gleichen Aufgaben erfüllen
- nur Bahnhof verstehen Þ nichts verstehen
- sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen Þ sich nicht betrügen lassen
- mit jmdm. einen guten Faden spinnen Þ sich mit jmdm. gut vertragen
- den Nagel auf den Kopf treffen Þ das Wesentliche erfassen und ausdrücken
- Sportlexik : Termini : Abseits, zweite Halbzeit
- Fachjargonismen : er wurde gefoult
4. territoriale Lexik bestimmter Altersgruppen
Frauensprache - große Diskussionen
- z. B. sexistisch heißt frauenfeindlich – diese „Diskriminisierung“
widerspiegelt sich in der Sprache , und viele feministische Bewegungen
protestieren gegen das produktive Suffix – „in “, sie sagen, dass es eine
Abhängigkeit der Frau vom Mann bedeutet
ad 2) Gliederung des Wortschatzes nach der Herkunft:
a) heimischer
b) fremder
ad b) fremdes Wortgut - Entlehnungen aus anderen Sprachen, sie sind in unterschiedlichem Grad in der Lexik in die Sprache integriert, assimiliert.
Nach dem Grad der Anpassung an die graphische oder phonematische Gestalt unterscheidet man Fremdwörter und Lehnwörter.
Kaufleute
Jäger ®Pechvogel
Bergleute
Seeleute ® einen Abstecher machen = ein kleiner Ausflug zu einem Ort, der abseits der
Reiseroute liegt
aufgetakelt – auftakeln = ein Segelschiff mit Ausrüstung versehen
Bauern ® auf den Hund kommen
Handwerker ® sticheln
Eisenbahnleute ®Kondukteur
Zimmerleute und Tischler ® schnurgerade
Bäcker ® hausbacken
Fischer
3 Arten:
1. Gruppenjargon (Soldaten, Musiker, Studenten,...)
Soldaten: das Gewehr Þ Knarre
Speisen ÞErbsensuppe Þ Schrapnellsuppe
Studenten: blechen Þ bezahlen
Seemannssprache: der blaue Peter Þ Fahne
Sportler: das Tor Þ der Kasten, der Laden
Fahrrad Þ alte Karre, Drahtesel, Gummiziege
Rotwelsch = Gauner = Bettler = Verbrechersprache:
(viele Wörter aus dem Hebräischen und aus der Zigeunersprache)
Geld Þ Heu, Lappen
Gefängnis Þ Käfig, Kitzchen, Knast
Polizist Þ Greifer, Spürhund
etw. feststellen Þ ausbaldowern
3. Geheimjargon
In Deutschland gibt es viele Dialektismen, es entstehen neue Synonyme.
(Synonyme X territoriale Dubletten)
Schlagsahne Þ Schlagobers
ND: Zwiebel Þ Bolle
betrunken Þ dun
OD: Hafer Þ Haber
ein bisschen Regen Þ ein Husch Regen
sich ein bisschen unterhalten Þ klönen
Wiener Dialekt
Süddeutschösterreichische (Bayrischösterreichische) Basis
Alte Tschechen haben österreichisches Deutsch gesprochen.
( Geschlechts )Unterschiede der Arten
Deutsch : österreichisches Deutsch:
das Kataster der Kataster
der Postlersamt der Postler
Fabrikarbeiter
Tageblatt Tagsblatt
Gänsebraten Gansbraten
Mädchen Dirndl
Rechtsanwalt Advokat
in Zukunft in Hinkunft
Schulfach Gegenstand
Lehrmittel Lehrbehelf
Bahnsteig Peron
Fleischer Fleischhauer
Es gibt eine horizontale Schichtung der Fachsprachen
Gemeinsprache (Gesamtsprache)
Fachsprache 1 FS2 FS3 FS4 FS5 FSn
Fremdwörter haben die fremde graphische, phonematische, morphologische Form bewahrt
z. B. Café, Computer
Lehnwörter haben sich dem deutschen Sprachsystem angeeignet
z. B. Wein, Dame, Fenster
Die Anpassung an das deutsche Sprachsystem verlauft bei diesen Entlehnungen allmählich , unterschiedlich
z. B. Büro – deutsche Schreibung und Betonung, aber fremde Endung –„ o “
Ingenieur, Restaurant – fremde Schreibung und fremde Aussprache
Der Grad der Eindeutschung verläuft unterschiedlich – morphologische Anpassung im Genus bei entlehnten Wörtern beruht darauf, dass deutsche Wörter als Ausgangsbasis genommen werden
z. B. bogka – der Schnaps – der Wodka
Internationalismen = Wörter, die in vielen Sprachen in gleicher Bedeutung auftreten, vor allem Wörter aus der Wissenschaft, Technik, Politik
z. B. Television, Realismus, Kultur, Tennis, Text, Minister, Präsident, Taxi
Bei den Fremdwörtern gibt es die Problematik der sog. „ falschen Freunde “ – bei bestimmten ähnlich klingelnden Wörtern entstehen unterschiedliche (auch morphologische) Wörter:
z. B. tschechisch: Parlament – deutsch das Parlament
tsch. parlamentár (Mitglied des Parlaments) – der Parlamentarier
tsch. parlamentár (jemand, der verhandelt) – Der Parlamentär
Formen der Entlehnung: direkte Übername:
1) Fremdwörter
2) Lehnwörter
Lehnprägung = Neubildung des fremden Inhaltes mit deutschen Sprachmitteln
1.Lehnbedeutung = wenn für ein heimisches Wort die Bedeutung eines fremden Wortes übernommen wird,
z. B.: Pionier – Wegbereiter eines neuen Gebietes – Soldat, im Sozialismus kam ein drittes Semem dazu – Angehöriger einer Kinderorganisation.
Viele germanische Wörter haben unter dem Einfluss des Christentums Bedeutungen der lateinischen oder griechischen Ausdrücke übernommen.
2) Lehnbildung – Neubildung aus heimischen Sprachmitteln nach dem Vorbild eines fremden Wortes:
a) Lehnschöpfung – das Wort ist fast unabhängig (Waffenstillstand, Zartgefühl)
b) Lehnformung – wenn sich die neue Bildung in der Morphemstruktur an das fremde Wort anlehnt:
I. Lehnübersetzung - eine Glied-Für-Glied-Übersetzung eines fremden Wortes
z. B.: brain washing – Gehirnwäsche
II. Lehnübertragung - freiere Bildung nach dem fremden Vorbild:
z. B.: Erdölleitung – aus dem Englischen pipeline
Solche Formen findet man in fast jeder Sprachperiode.
Überblick der Formen der Entlehnung:
I. direkte
Fremdwörter Lehnwörter
Berufs- und Fachwortschatz:
Die soziale Gliederung des Wortschatzes ist bestimmt durch die Art der gesellschaftlichen Verhältnisse, durch die Stellung der Menschen im Prozess der Produktion, durch die Beziehungen der Menschen in den verschiedensten Gemeinschaften, aber auch durch die sozialen Verhältnisse in den Gruppen mit gleichen Interessen.
Gruppen von Wortschatzvarianten:
1) Varianten, die sich aus der Kommunikation im Beruf im Fach oder in der Wissenschaft in der Sphäre der Zusammenarbeit, auf praktischem und theoretischem Gebiet des Berufslebens ergeben. Das sind die Professionalismen im weitesten Sinn.
2) Varianten, die in der Kommunikation verschiedenster Gruppen vorkommen.
Jeder gehört im Verlaufe seines Lebens zu mehreren solchen Gruppen. Jeder besitzt in unterschiedlichem Maße eine fachsprachliche Kompetenz.
Die fachliche Spezialisierung führt zur Herausbildung des Wortschatzes, welchen man für die präzise wissenschaftliche Arbeit, für die theoretische Arbeit in bestimmten Fächern und Wissenschaften benötigt. Es entwickeln sich die Terminologien (Bestandteile der Fachsprache).
Mit Termini arbeiten nicht nur die Fachleute, sondern auch Praktiker. In den verschiedenen beruflichen Einrichtungen bilden sich aber auch Varianten der wissenschaftlichen, beruflichen Kommunikation heraus – Umgangssprache eines Fachgebietes. Es handelt sich nicht um die genau definierten Termine, sondern um bestimmte Wörter, die man zur Verständigung in einem Gebiet braucht.
In einer Fachsprache gibt es auch umgangssprachliche Elemente, fachspezifische Lexik, Nomenklaturzeichen und „Halbtermini“.
Versuche, Fachwortschatz zu klassifizieren :
z. B. Filipec
I. allgemeiner Wortschatz
II. Sonderwortschatz:
1. Professionalismen
- nichtschriftsprachliche
- schriftsprachliche
2. Termini
- eigentliche - spezifische - T. mit gnoseologischem Charakter
- Fachausdrücke, Nomenklatur
- T. mehrerer Wissenschaften
- Quasiternini (ungenaue, Halbtermini)
z. B. Wilhelm Schmidt
Fachwortschatz - Termini - standardisierte
- nicht standardisierte
- Halbtermini
- Fachjargonisme
Termini:
- nur ein Bestandteil der Fachsprache, sie bilden den Kern der Wissenschaftsterminologie
- genau definierte fachsprachliche Lexik, zeichnen sich durch Eindeutigkeit, Bestimmtheit und Genauigkeit aus
Fachsprache
Terminologie
Terminologiewissenschaft
- seit den 30er Jahren des 20. Jahrhundert
- heute internationale Zusammenarbeit
- Terminologienormung – bei diesem Prozess erhält ein gemeinsprachliches Wort durch die Bestimmung den Charakter einer Terminus und wird dadurch terminologisiert (gemeinsprachliche Wörter können terminologisiert werden, in diesem Augenblick erhalten sie eine genaue Definition).
Merkmale von Teminologien:
Termini = im Rahmen einer Theorie begrifflich definierte Fachwörter
Mit dem Gebrauch von Termini erreichen die Fachleute auf ihrem Gebiet ein Höchstmaß an Genauigkeit in der Kommunikation an begrifflicher Übereinstimmung. Bei gleichen Termini ist es überhaupt kein Problem, im verschiedenen Sprachen zu sprechen.
Termini = Elemente eines terminologischen Systems. Dieses System folgt nicht dem Sprachsystem, sondern dem System der Wissenschaft des Fachgebietes.
Kriterien für einen Terminus: Eindeutigkeit, Genauigkeit, ein festgelegter Platz in der Hierarchie des Terminologiesystems.
Die Definition eines Terminus erfolgt meistens durch einen spezifischen Kontext. Diese Definitionen erfolgen als „Kopula-Sätze“ und der Terminus selbst ist immer das Subjekt (z. B. „die Kette“ – lineare Folge von sprachlichen Elementen oder linguistischen Kategorien – alle Sprachwissenschaftler verstehen unter diesem Wort dasselbe).
Die Bedeutung eines Terminus kann sich auch verändern. Neue Erkenntnisse in der Wissenschaft, Verifizierung oder Falsifizierung von Hypothesen – das wirkt sich auch auf terminologische Systeme und auf ihre Elemente aus.
Trotzdem sind Termini stilistisch neutral – ohne Emotionen, ohne konnotative Bedeutungskomponenten.
Unterschiede:
geisteswissenschaftliche und philosophische Terminologie
Die Unterschiede ergeben sich aus den verschiedenen Denotaten der Terminologie und aus den unterschiedlichen Kommunikationsabsichten und Kommunikationszielen der einzelnen Arten der Terminologie.
NTW – naturwissenschaftliche Termine
TT – technische Termine
Die NWT und TT brauchen keine Öffentlichkeit – die Fachleute kommunizieren in ihren Bereichen die PT und GWT brauchen die Öffentlichkeit – z. B. Politiker – der Charakter dieser Terminologien ist anders und es kommt leicht zu Polysemie – oder Homonymiebildung (nicht so eindeutig).
z. B. Demokratie , Freiheit, Menschenrechte, Unabhängigkeit u.a.
In den NWT und TT zeigt sich eine andere Tendenz – Tendenz zur Internationalisierung. Deshalb entstehen die meisten Internationalismen auf dem Gebiet der Technik und Naturwissenschaft.
Schichten der Fachsprachen
1.fachinterne Kommunikation
- Wissenschaftssprache, fachliche Umgangssprache eines Fachgebietes
(„Werkstattsslang“, „Betriebsslang“)
Neben den genau definierten Terminen gibt es in den Fachsprachen noch andere Fachwörter:
1) allgemeine Termine, die ein Wissenschaftsgebiet übergreifen – benennen allgemeine wissenschaftliche Merkmale
z. B. positiv, negativ, lokal, aktiv, Synthese, Funktion
2) Fachwörter, die keine feste Definition haben und z. B. bei der Arbeit entstehen
z. B. systematisieren, kategorisieren, Membrane usw.
Ein großer Teil des Fachwortschatzes enthält gemeinsprachiges Wortgut, welches durch eine Definition terminologisiert wird. Diese Termine, die dabei entstehen, sind entweder motiviert oder unmotiviert.
Motivierte Termine können metaphorische oder metonymische Übertragungen aus der Gemeinsprache sein. Sie entstehen aber auf dem Weg der Wortbildung.
Als motiviert sind solche Termine zu betrachten, derer Bedeutung im Kern mit der ursprünglichen gemeinsprachigen Bedeutung übereinstimmt.
z. B. das Feld – motivierter Terminus: magnetisches Feld usw.
! aber: Gefahr von falschen Interpretationen:
z. B. der Markt – terminologische Bedeutung in der Ökonomie
die Arbeit und die Kraft – in der Physik
In die Fachwortschätze tritt immer mehr fremdes Wortgut ein. Es handelt sich um die Internationalismen, um Neubildungen aus griechischen und lateinischen Morphemen und Lexemen (z. B. Archaismus, positiv, Distribution, Transformation ...).