Lexikologie

Автор: Пользователь скрыл имя, 26 Февраля 2013 в 21:42, курс лекций

Описание работы

ist Lehre vom Wortschatz
ist eine sprachwissenschaftliche Disziplin, die den Wortschatz einer Sprache betrachtet ( früher wurde sie Wortkunde genannt )
untersucht und beschreibt die Struktur, Bildung, Funktion der Elemente der Sprache

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  1. durch das Aufkommen neuer Elemente

 

  1. durch die Umstrukturierung der Bedeutungselemente

 

 

  1. durch die Entstehung neuer Sememe

 

 

 

Ursachen des Bedeutungswandels:

 

    1. außersprachliche
    2. innersprachliche

a) Außersprachliche Ursachen

= die lexikalisch-semantischen Systeme einer Sprache müssen sich immer an die Veränderungen in der Gesellschaft anpassen (an politisches, kulturelles, ökonomisches, soziales Leben)

 

 

  1. Veränderungen in der gesellschaftlichen Basis fordern neue Bezeichnungen für neue Prozesse, neue Dinge, neue Sachverhalte

z. B. die Datenbank, die Mondlandung…

 

 

 

  1. Fortschreitende menschliche Erkenntnisse

z.B. Hexe, Engel, Teufel Þ früher nur eine religiöse Bedeutung, heute auf andere Bereiche übertragen Þ der blonde Engel, der schwarze Teufel

 

 

 

  1. Einfluss der sozialen Bedingungen, es entstehen neue Normen, neue Auffassungen z.B. die Arbeit Þ früher etwas mühsames, unangenehmes lästiges – seit der Reformationszeit hat sich die Bedeutung verändert – heute ist es eine nützliche, zweckmäßige Tätigkeit

weihen = weih = heilige Þ nur religiös (Weihnachten, Weihrauch) – heute tägliches Leben z. B. Einweihung eines Hauses

 

 

 

 

  1. Veränderung der emotionalen Wirkungen führt auch zum BW

z.B. schrecklich netter Mensch

alte Schlange

süße kleine Hexe

 

 

 

 

  1. Euphemismus = rücksichtsvolle Umschreibung

z.B. statt sterben = einschlafen, einschlummern die Augen für immer schließen

statt dick = vollschlank

statt Altersheim = Seniorenclub

 

 

 

 

  1. Ironischer Wortgebrauch (führt zum BW, wenn die Gesellschaft diese Verwendung akzeptiert)

z.B. ein feiner Herr

nette Geschichte

schöne Bescherung

Innersprachliche Ursachen

= Feldgliederungswandel –

 

  1. Einfluss der Lautform auf den BW
  2. Einfluss  der kommunikativen Ebene

 

= Wörter treten nie isoliert auf, immer als Glieder eines Wortfeldes in einer bestimmten Beziehung zu anderen Wörtern

 

  1. Bedeutung des Wortes wird der Lautform angeglichen

z.B. frouve – mhd. = adelige, verheiratete, weibliche Person

Frau = nicht adelige

Weib = hat eine pejorative Bedeutung

 

  1. Wechsel der kommunikativen Ebene – dabei verändert sich die Bedeutung des Wortes aus der Gemeinsprache in die Fachsprache und umgekehrt

 

Gs ® Fs: z.B. Zyllinder

Fs ® Gs: z.B. schalten, fördern, bohren

 

 

 

 

Arten des Bedeutungswandels:

Nach ULLMANN 1967:

 

1)infolge sprachlichen Konservatismus

 

2)infolge sprachlicher Neuerungen

 

 

1) ein bestimmtes Wort in der alten Form wird in der neuen Bedeutung verwendet

z. B. Bleistift, Truhe, Scheibe

 

2) metaphorische und metonymische Übertragungen (durch andere Widerspiegelung der objektiven Realität entsteht eine zweite Benennung, die zur Hauptform der Bezeichnung wird bzw. werden kann )

 

 

 

- Metaphorische BÜ zwischen den Ähnlichkeitsbeziehungen der Denotate:

  • Ähnlichkeit der Form ® der Flaschenhals

Ähnlichkeit der Farbe ® kühles Blondes

Ähnlichkeit der Lage ® der Fuß des Berges

Ähnlichkeit des Verhaltens ® Angsthase

  • Synästhesie ® die Uhr geht, die Sonne lächelt
  • Bedeutungsveränderungen können zur Hauptbedeutung der Wörter werden, übertragene neue Bedeutung

- Tierbezeichnung ® ein Fuchs (pejorative)

z.B. schildern = nur bemalen – auch erzählen

 

 

- Metonymische BÜ = logische Beziehungen sachlicher Ähnlichkeit

  z.B. Beispiele Seite 164 - Schippan

 

3) Verkürzung des Wortes – z.B. Fahrrad ® Rad, Halskette ® Kette,

 

4) Verkürzung der ganzen Wortgruppe

z.B.  Er hat keinen Geschmack. (Er hat einen schlechten Geschmack)

Er hat Geschmack. (Er hat einen guten Geschmack) 

 

5) BW durch Festlegung = einem Wort wird durch Vereinbarung eine neue Bedeutung zugeordnet, oft in der Fachsprache

z.B.  Gemeinsprache ® Terminologie

Lampe (ganzes Gegenstand) – (ein Teil) – die Leuchte

Terminologie ist international festgelegt

Chemie –Sauerstoff

Technik – Kugellager, Gleichstrom

 

 

Ergebnisse des Bedeutungswandels

 

Es geht um die Beziehung zwischen der alten und der neuen Bedeutung  eines Wortes. Wir fassen die Bedeutung eines Wortes als Bündel von Semen auf. (das geht  auf die Prager Schule auf Trubeckoj zurück, der ein Phonem als  Bündel distinktiver Merkmale bezeichnet).Das wurde in die Lexikologie übernommen und wir können sagen: auch die Bedeutung eines Wortes ist Bündel von Semen und die Seme sind hier auch distinktive Merkmale.

Wenn man sagen kann, dass die Bedeutung eines Wortes ein Bündel von Semen ist, dann können wir auch die Beziehung zwischen der alten und der neuen Bedeutung eines Wortes folgendermaβen charakterisieren :

 

1.Bedeutungseinengung  (es kommt zum Schwund von Semen)

 

2.Bedeutungserweiterung  (Hinzufügen von Semen)

 

3.Umstrukturierung des Sembestandes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1.Bedeutungseinnengung

 

• MHD  vrowe   -Seme: adlig, erwachsen, menschlich, weiblich

 

• FNHD                -Seme: adlig -  ist zurückgegangen

 

• MHD  herre     -Seme: adlig, erwachsen, menschlich, männlich

 

 

 

Im Laufe der Zeit verschwindet Sem „adlig“

auch MHD „hochgezit“ – heute Hochzeit, aber bis 17. Jh. jedes hohe Fest

 „der Onkel“ und „der Oheim“ im 17. Jh. die gleichen denotativen Sememe und Seme, nämlich = Bruder des Vaters – ein Unterschied: beim Wort „Oheim“ war das nicht vorhanden, was beim Wort „Onkel“ war, und zwar ein konnotatives Sem gehobenes Stils. Durch die Veränderung des Wortes „Oheim“ durch das Wort „Onkel“, hat dann das Wort „Onkel“ dieses konnotative Sem verloren.

 

 

 

2.Bedeutungserweiterung

 

• MHD  „vaz“    „Faβ“   -urspr. Seme: jede Art von Gefäβ – heute neue Seme, die die Gröβe + Form eines Fasses kennzeichnen z.B. rund, gewölbt

 

• MHD „vielen“   „fällen“   -bezieht sich auf alle Objekte, die man nach unten senken kann

 

- heute noch im Militärwesen: mit gefälltem Bajonett

- heute ein neues Sem: nur in Verbindung mit Bäumen , die abgesägt werden

 

3.Umstrukturierung  des gesamten Sembestandes

 

Oft kommt es dazu, dass ein Bedeutungswandel zur Veränderung der gesamten Semstruktur führt.

• MHD  „Geselle“   - früher: zur Bezeichnung der Denotatsklasse

                                            Gefährte – Freund – junger Mann

                          -  heute: Seme: menschlich, männlich = bleiben konstant

 

• MHD  „Schelm“   - früher: Aas, oder toter Körper

                                 - später: Schimpfwort: Dieb

                           - heute: Spaβvogel

 

• MHD  „List“         - früher: Synonym zu Kunst

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gab eine sozio-linguistische Differenzierung:

 

Kunst =  Tätigkeit am Hof der Fürsten

 

List      =  Fähigkeiten, die mit dem Hof nichts zu tun hatten

 

Im Laufe der Zeit eine Handlung, die moralisch verurteilt wurde .

Bedeutungsabwertung listiger Mensch ® kann auch positiv gemeint werden, aber meistens ist es heute pejoratives Wort

 

Entstehung von negativen Semen (z.B. List) wird als Bedeutungsabwertung eines Wortes bezeichnet. Umstrukturierung des gesamten Bestandes von denotativen und konnotativen Semen kann zu einer Bedeutungsabwertung führen (z.B. Schelm).

Die Beziehungen also zwischen der alten und der neuen Bedeutung eines Wortes, die auch dazu führen können, dass bei einem polysemen Wort eine seiner Bedeutungen verschwindet und eine andere hinzukommt.

 

 

Schwund von Bedeutungen :

 

z.B.    „Stein“ – im Mittelalter: Fels, felsiger Berg, Gewicht

Neue Bedeutung:  „Stein“ heute = beliebige Größe 

z.B.   „hell“  - MHD: laut und hoch klingelnd

 

heute: ein heller Ton, helles Licht, helle Farbe – früher nicht möglich zu sagen

 

 

 

Bedeutungsentlehnung:

 

- spielt groβe Rolle beim Bedeutungswandel

  „Pionier“  - 2 Seme: Wegbereiter, Soldat

- durch Entlehnung aus der russischen Sprache: ein neues Semem = Mitglied der

Pionierorganisation

 

Die Entlehnung aus Fremdspachen

Man unterscheidet die Bestandteile des Wortschatzes, die fremder Herkunft sind, in:

1. Lehnwörter

2. Fremdwörter

 

1. Lehnwörter

- haben sich vollkommen an das Deutsche assimiliert (in der Betonung, Lautgestalt, Flexion)

- man erkennt sie nicht mehr

- sie entstehen durch Beziehungen zwischen Feldern

-  vor allem Substantive

 

 

 

2.Fremdwörter

- sie haben ihren fremden Charakter beibehalten

- ein groβer Teil findet man in anderen Sprachen (in mindestens 3 Senem übereinstimmen) = Internationalismen

- aus Bereich der Kultur, Kunst, Ökonomie, Technik, Medizin…..

 

In der deutschen Sprache gibt es Einfluss aus dem :

1. Lateinischen :

- die Germanen übernahmen von den Römern Kultur und auch Bezeichnungen für bestimmte Dinge

- aus dem Militärswesen:  campus  ®   Kampf

                                          palus  ®  Pfahl

 

- aus dem Bauwesen:   fenestra  ®  Fenster

 

- Hausausrüstungen: discus ® Tisch

                                 patina ®  Pfanne

 

- aus dem Handel: fructus ®  Frucht

                      vinum ® Wein

                      petrosilium  ® Petersillie

                     ficus ®  Feige

 

-  aus der Verwaltung:  cesar® Kaiser

 

- Christentum:  claustrum ® Kloster

                        monacus  ®    Mönch

 

-  juristische Terminologie: Advokat, Alimente, Kaution, Arrest, Amnestie, Hypothek

 

-  aus dem Schulwesen: Abitur, Auditorium, Magister, Professor

 

-  aus der Wirtschaft: Definition, Philosoph, Logik, Mathematik

 

- aus dem Naturwissenschaften : multiplizieren, addieren, Geometrie, Apotheke, Tinktur, Planet, dividieren

 

 

 

2.Griechischen :

- Arithmetik, Musik, Bibliothek, Methaphysik

 

3.Althebräischen :

- Halleluja, Hoisijana, Satan

 

4.Altägyptischen :

- Gummi, Oase

 

 

 

5.Französischen :

   1. Welle (11. – 12. Jh.): höfische, ritterliche Kultur wurde nachgeahmt: Palast, Abenteuer

   2. Welle (17. – 18. Jh.): König der Sonne: Ludwig XIV. herrschte

                                          Madame, Oheim, Mume, Mademoiselle, Hasard, Illumination, Ball,

                                          Ballett, brav, frivol, duellieren

- zum Aussehen: Friseur, Perücke, Parfüm, Toilette, Mode, elegant

 

- zu den Mahlzeiten: Omelette, Gelee, Limonade, Kotelett, Bouillon

 

- zur Wohnung: Balkon, Loge, Galerie, Gardine, Hotel,

 

- zur Musik: Theater, Musik, Flöte, Chanson, Variete, Festival

 

- zur Diplomatie: Majorität, Minorität

 

   3.Welle (2. Hälfte des 10. – 1. Hälfte des 19. Jh.): Revolution, Republik, Demokrat, Klasse, Sozialismus, Konstitution

 

6. Italienischen :

 

- aus dem Handel: r Dank, r Bankrott, r Kredit, s Konto

 

- aus der Musik: r Sopran, s Cello, e Oper, e Operette, r Tenor, e Violine

 

- aus der Architektur: e Galerie, e Fassade

 

- aus dem Militärwesen: r Soldat, r Panzer, e Granate, e Kanone, r Alarm

 

- aus der Seefahrt: r Kompass, e Flotte, e Fregatte (heute auch bunt geschminkte Frau)

 

7. Spanischen , Portugiesischen :

e Schokolade, e Mantille, e Familie, e Zigarre, e Serenade

 

 

8. Englischen :

s Konzert, r Export, r Import, r Scheck, s Prozent

- aus der Seefahrt: s Boot, r Steward, r Kutter

 

- aus der Politik: s Meeting, s Interview, s Parlament, r Reporter, r Boykott

 

- aus dem Sport: r Start, s Finish, s Hockey, s Match, r Champion, r Trainer, s Handicap

 

- aus der Mode: r Pullover, r Sweater, e Shorts, r Smoking

 

- aus der Gastronomie: r Roastbeef, s Beefsteak, s Sandwich, r Pudding, r Grog, r Drink, r Whisky

 

Amerikanismen: s Musical, s Camping, r Bestseller, r Job

 

 

9.aus den slawischen  Sprachen :

 

Russisch: r Wodka, r Zobel, e Steppe (nach 1917: r Kolchos, r Sputnik, r Kosmonaut)

Tschechisch: r Kren, e Graupen, r Schöps, e Peitsche, e Baude, r Prahm

Polnisch: e Gurke, r Quark, r Dolmetscher, e Droschke

 

 

 

10.Arabischen : r Admiral, s Arsenal, r Alkohol, r Sultan, r Talisman

 

11.Türkischen : r Kiosk, e Tulpe

 

12.Iranischen: e Karawane, r Pascha, s Paradies, s Karussell 

 

13. Indischen : e Banane, e Kobra, r/e Dschungel, r Hangar, super

 

14. Chinesischen : r Bonze, e Soja, r Tee, r Taifun

 

15. Japanischen : e Geisha, s Judo, r Kimono

 

16. aus Australienen : s Känguru, r Bumerang

 

 

 

Phraseologismen

- Mittel zur Bereicherung der Sprache

 

 

- bestimmte, syntaktisch freie Wortgruppen werden idiomatisiert (werden zu den festen  Wortgruppen)

- nicht mehr Bestandteile der Syntax, sondern des Wortschatzes = Lexeme

- unterschiedliche semantische und syntaktische Struktur:

 

 

 

· syntaktische Struktur – welche Rolle Adjektive o. Substantive spielen, ob ein Verb oder eine bestimmte Personalform feste Bestandteile einer Wortgruppe sind usw.

 

·semantische Struktur - ob Bedeutung der gesamten Wortgruppe und Bedeutungen den einzelnen Wörter übereinstimmen

 

 

- einige Phras. wenig oder mehr umgangssprachlich, Verwendung in einigen Situationen  ist nicht möglich

 

 

 

 

Verbindungen:

 

 

 

1. Adjektiv + Substantiv:

das leibliche Wohl Þ gutes Essen

ein kalter Kaffee Þ etwas, was alt bekannt ist

in Hülle und Fülle Þ in Überfluss, große Menge

 

 

2. ein  Verb als fester Bestandteil:

die Flucht ergreifen Þ fliehen

sauer reagieren Þ etwas ablehnen

etw. unter die Lupe nehmen Þ ganz genau prüfen

 

 

3. Sätze mit festen Bestandteilen:

Mir fehlt ein Stück Film. Þ etwas vergessen

Ihn sticht den Hafer. ÞEr ist übermütig.

 

 

4. adverbiale und andere Verbindungen

auf Anhieb verstanden Þ beim ersten Mal begreifen

gang und gäbe Þ üblich

gut gepolstert Þ ziemlich dick oder reich

frei von der Leberweg sprechen Þ ohne Barriere sprechen

 

 

 

- relativ junge linguistische Disziplin

- Einheit des Wortschatzes, Oberbegriff für Phras. – Lexem, Mehrwortlexem

   - für die Bezeichnungen verschiedene Ausdrücke – chaotische Zustände,  terminologische Vielfalt

 

  • international verbreitet:

 

griech.-lat. „phrasis“   lat. „idioma“

Phraseologie    Idiomatik

Phraseologismus   Idiomatismus

 

 

 

- weitere Ausdrücke: idiomatische Wendung, festes Syntagma, Wortgruppenlexem,  Paralexem, feste Wortgruppe usw.

 

 

 

 

 

Phraseologie

 

 

zwei Bedeutungen:

 

1. eine sprachwissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung der Phraseologismen   beschäftigt

2.  das gesamte Inventar aller Phras. in der Sprache

  • bestehen aus mehreren Wörtern, eine determinierende und eine determinierte  Komponente, mehr oder wenig fester Grad der festen Verbindung

 

  • Sprichwörter: werden allgemein nicht zu den Phras. gerechnet, haben Satzstruktur, jedoch eine gewisse Festigkeit

 

- „geflügelte Wörter“: werden zu den Phras. nicht gerechnet

  • terminologische Wortgruppen in der Fachsprache – auch nicht Eigennamen – die Grenze ist nicht fest (es gibt große Probleme mit der exakten Zuordnung, aber vielleicht auch nicht)

 

 

Idiomatizität

 

  • Bedeutung eines Phrs. lässt sich nicht aus den Bedeutungen der einzelnen Komponenten erklären

 

  1. vollidiomatisierte Wendungen:

 

ein alter Hase

eine lahme Ente

aus der Haut fahren Þ sich ärgern

Kohldampf schieben Þ Hunger haben

etwas übers Knie brechen Þ voreilig handeln

bei jmdm. einen Stein im Brett haben Þ bei jmdm. beliebt sein

ein hohes Tier Þ hochstehende Persönlichkeit

 

  1. neben vollidiomatisierten Wendungen gibt es noch einen unterschiedlichen Grad der Idiomatizität:

 

id. Wendungen, die in der direkten Bedeutung auch als syntaktisch freie Wortgruppen  vorkommen:

 

jmdm. Den Kopf waschen Þ jmdn. tadeln

zur Kasse gebeten werden Þ bezahlen müssen

die Weichen stellen Þ wichtigen Entschluss fassen

öffentliches Haus Þ ein Bordell

eine kalte Dusche Þ eine Dämpfung, eine Ernüchterung

ein freundliches Ereignis Þ Geburt eines Kindes

 

 

  1. id. Wendungen, die in direkter Bedeutung durch ein Bild, eine Metapher verbunden werden, dieser Metaphorisierungsprozess ist als einzelner ohne etymolog. Kenntnisse  nicht mehr zu bestimmen:

 

ins Fettnäpfchen treten Þ etwas machen, was jmdm. nicht gefällt

das Heft in der Hand fest haben Þ Macht haben

 

  1. andere Verbindungen, die in der Alltagssprache häufig sind, die aber in Sammlungen von Redensarten kaum zu sehen sind und große Probleme den Ausländern machen:

 

jmdn.  auf andere Gedanken bringen

gar nichts darauf geben

 

 

  1. teilidiomatisierte Wendungen – nur ein Teil der Komponente ist gebunden:

 

eine faule Ausrede Þ eine wenig überzeugende Ausrede

eine Schraube ohne Ende Þ eine Angelegenheit ohne Ende

diebische Elster Þ diebische Frau

Blut und Wasser schwitzen Þ sehr schwitzen

Eine Fahrt ins Blaue Þ eine (Vergnügungs-) Fahrt mit unbekanntem Ziel

 

 

Nichtidiomatische Konstruktionen

 
(phrasenhafte Stereotypen oder Nominationsstereotypen) 
- entstehen sehr oft im Stil der Massenmedien

 
- haben oft die Funktion von Benennungseinheiten

 
1. sie sind oft so konstruiert, dass ein Muttersprachler beim Hören der ersten Komponente sofort auch die zweite erwartet und die zweite auch schon kennt .

 Nichtidiomatisierte Wortpaare. Sie haben ihre ursprüngliche Bedeutung behalten , gehören aber durch ihre feste Reihenfolge zu den Phraseologismen.

 
z.B.: Gelegenheit benutzen: in Hülle und Fülle (in großer Menge)

                                            Freud und Leid (Glück u. Unglück des Lebens)

                                             bei Tag und Nacht

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