Автор: Пользователь скрыл имя, 17 Марта 2012 в 19:53, шпаргалка
Праздники и традиции Германии.
Jedes Land und jedes Volk haben ihre Sitten, Bräuche und Gewohnheiten, die ein Teil ihrer Lebensweise sind. Die Bräuche wandeln sich und können auch verschwinden, aber sie werden dann durch neue ersetzt oder ergänzt. Viele Bräuche unterscheiden sich je nach der Gegend. Man kann auch nicht sagen, dass sie immer und von allen Menschen streng eingehalten werden. Trotzdem bleibt das Brauchtum auch ein Zeichen des deutschen Lebens.
Teil I
Jedes Land und jedes Volk haben ihre Sitten, Bräuche und Gewohnheiten, die ein Teil ihrer Lebensweise sind. Die Bräuche wandeln sich und können auch verschwinden, aber sie werden dann durch neue ersetzt oder ergänzt. Viele Bräuche unterscheiden sich je nach der Gegend. Man kann auch nicht sagen, dass sie immer und von allen Menschen streng eingehalten werden. Trotzdem bleibt das Brauchtum auch ein Zeichen des deutschen Lebens.
Brauchtum ist ein Gruß aus der guten alten Zeit - sagt der Volksmund, obwohl die alte Zeit manchmal gar nicht so gut war.
Viele Bräuche, die uns bis heute romantisch und erhaltenswert erscheinen und an denen unser Herz hängt, gehen auf recht prossaische Ereignisse zurück.
Brauchtum und Feste gehören oft zusammen, denn zu den großen kirchlichen, historischen, bäuerlichen oder heidnischen Festen entfaltet das Brauchtum seine ganze Pracht, und anderseits gestalten die überlieferten Bräuche örtliche Feierlichkeiten, traditionelle Umzüge und Schützentreffen zu besonderen Festen aus. Und es ist bemerkenswert, dass in unserer hochtechnisierten, computergesteuerten Zeit immer mehr junge Menschen ihre Liebe zur Tradition entdecken und pflegen.
Das gilt, abgesehen von den allerorts zu findenden Volksmusikveranstaltungen und Trachtenumzüge zwischen Nord- und Ostsee, Schwarzwald, Harz und Alpen, vor allem für die bäuerlichen Feste im Jahreslauf. Mit Feuerwerk und Peitschenknallen, mit Böllerschüssen und lärmendem Herumtrollen abschreckend vermummter Gestalten wird den bösen Geistern der Garaus gemacht und das neue Jahr vor ihnen geschützt. Und daneben versuchen die Menschen sich ein wenig Glück und Wohlstand für die kommenden zwölf Monate zu sichern. Sie schenken sich Glückssymbole wie Kleeblätter, Hufeisen oder kleine Schornsteinfeger aus allen möglichen Materialen, verwahren eine Schuppe des Silvesterkarpfens im Portemonnaie oder versuchen, beim Bleigießen ihr bevorstehendes Schicksal zu deuten. Und manch einer mag sich bei der Gelegenheit an Schillers Ausspruch erinnern: „Ein tiefer Sinn wohnt in den alten Bräuchen; man muss sie ehren“.
In allen Regionen Deutschlands gibt es eigene Bräuche und Feste.
Vor Weihnachten finden in größeren Orten Weihnachtsmärkte statt, die häufig lokale Besonderheiten anbieten. Um Ostern gibt es Osternmärkte, in denen z.B. sehr kunstvoll bemalte Eier angeboten werden. Im Herbst gibt es in den Weinregionen die Weinfeste. Im Frühsommer zieht die Kieler Woche viele Besucher an.
In München und Stuttgart gibt es im Herbst große Feste; in München das Oktoberfest, das Ende September stattfindet. Es ist eigentlich ein Bierfest und beginnt damit, dass die Brauereien mit großen Pferdespannen die Bierfässer zur Festwiese fahren, wo dann der Oberbürgermeister der Stadt das erste Fass Bier ansticht (anzapft) und das erste Glas dem bayerischen Ministerpräsidenten überreicht. Große Bierzelte bestimmen das Bild des Oktoberfestes, neben dem Bier spielen gebratene Hähnchen eine große Rolle. Ein ähnliches Fest gibt es auch in Stuttgart.
Im Februar herrscht vor allem in West- und Süddeutschland die „5. Jahreszeit“ vor, so wird die Zeit von Karneval, Fastnacht oder Fasching - die Bezeichnungen sind örtlich sehr unterschiedlich - genannt. In vielen Städten gibt es große Fastnachtszüge, zum Teil in historischen Trachten mit historischen Masken, in Mainz, Köln und Düsseldorf mit vielen Kapellen und Prunkwagen, dazu Motivwagen, in denen aktuelle Ereignisse karikiert werden. Oft gibt es - z.T. sehr artistische - Tanzdarbietungen. Außerdem gibt es in dieser Zeit in allen größeren und kleineren Orten Veranstaltungen, bei denen verkleidet und maskiert getanzt wird oder Büttenreden (Bütt: Fass) gehalten werden, in denen aktuelle Probleme in witziger Form dargestellt werden oder die Menschen durch Unsinn, Übertreibung und Satire zum Lachen gebracht werden. Dazwischen gibt es Musikdarbietungen von Laiensängerinnen und -Sängern oder Sängergruppen. Besonders bekannt sind die Mainzer Hofsänger.
In den Weinregionen gibt es Winzerfeste und im Herbst den frisch vergorenen Wein (Rauscher, Federweißer), oft mit Zwiebelkuchen.
In vielen Orten spielen Vereine wie die Schützenvereine eine besondere Rolle und veranstalten Schützenfeste.
In alle großen Städten wurden nach und nach selbständige Orte eingemeindet, in denen heute frühere Bräuche weitergeführt werden. Nicht nur in den Millionenstädten wie Berlin, Hamburg und München, sondern auch in den meisten anderen Großstädten gibt es eine Stadtteilkultur, oft von der örtlichen Verwaltung unterstützt. Neben Brauchtum gibt es Theateraufführungen, Dichterlesungen und Dia-Vorträge, die zumeist auch einen Bezug zu dem jeweiligen Stadtteil haben, z.B. Künstler aus dem Stadtteil vorstellen oder die Geschichte des Stadtteils darstellen. Auch wenn sich das Stadtteilangebot vor allem an die Stadtteilbewohner richtet und das Ziel hat, dass die Menschen sich mit diesem Teil der Stadt identifizieren, werden diese Veranstaltungen auch von vielen Menschen aus anderen Stadtteilen oder anderen Orten besucht.
Volks- und Heimatfeste
Allgemein beliebt sind in Deutschland traditionelle Volks und Heimatfeste. Sie sind besondere Stationen im Leben des Volkes, Wendepunkte im Rhythmus des Jahres. Man erwartet sie mit Ungeduld, man trifft oft lange Vorbereitungen, und man feiert mit großem Einsatz.
Aber in vielen kleineren Orten gibt es auch eigene Festbräuche, in Deutschland kann man nicht Hunderte, sondern Tausende von solchen zählen, und ihre Landkarte ist sehr bunt. Fast jede Dorfgemeinde hat ihren besonderen Tag oder ihre besondere Tage. Diese nehmen einen großen Platz im Leben der Einwohner des Ortes ein. Durch sie kann man das Spezifische der Gegend sehr gut kennenlernen. Wie man sagt, sie bieten ein Stück Heimat. Manche Feste können eine Woche lang sein, manche werden vom Freitag bis Sonntag gefeiert.
Viele Feste gründen sich auf eine jahrhundertealte Tradition, mehrere davon gehen auf die Markttraditionen zurück. Auf dem Markt traten fahrende Künstler, Artisten mit exotischen Tieren, auch Wunderdoktoren auf, hier genoß man verschiedene Näschereien. Diese Seite des Markttreibens steht heute im Vordergrund.
Das Spezifische des Ortes kommt bei zahlreichen Festen, die die Pflanzenwelt widerspiegeln, zum Ausdruck, so bei einem Parkfest, Rosengartenfest oder Fliederfest, auch bei einem Wald- oder Forstfest. Die Tierparks begehen ihr Tierparkfest. In der Lausitz gibt es ein Windmühlenfest, in Reichenbach (wo die berühmte Göltzschtalbrücke ist) ein Brückenfest und in Wernigorode ein Rathausfest. An der Müritz feiert man ein Seefest und an der Ostsee ein Strandfest. Mehrere Feste haben besonderen Wert und werden vielerorts gefeiert. Zu diesen gehören Erntedankfeste. Als Dank für die reiche Ernte bringen die Gläubigen in vielen Gegenden zum Erntedankfest Früchte des Gartens und der Felder in die Kirche. Beim großen fränkischen Erntedankzug in Bayern präsentieren viele Dörfer und Gemeinden auf großen und kleinen Wagen, die mit Girlanden geschmückt sind, die Früchte des Landes.
Sehr bekannt sind Wein- und Bierfeste. Manche von ihnen entstanden in den letzten Jahrzehnten, nach dem zweiten Weltkrieg und sogar in den siebziger Jahren. Sie haben auch praktischen Wert, weil sie den Weinabsatz fördern helfen. Zu den neuen Festen gehört das Fest der hundert Weine in Kallstadt. Die Wein- und Winzerfeste dauern drei bis fünf Tage. Bei dem Weinlesefest in Neustadt (Pfalz) wird die deutsche Weinkönigin gewählt.
Von anderen Festen sind Hirten-, Schäfer- und Fischer-feste zu nennen, die hier und da gefeiert werden. Im Neckarland, Oberschwaben und am Bodensee gibt es interessante Kinder- und Schülerfeste mit Festzügen, Kinderspielen, Unterhaltung, Feuerwerk und Beschenkung.
In Deutschland sind auch Maifeste beliebt. Im Landkreis Marburg wird bei dem Fest ein Junge als Maimann verkleidet. Der Maimann, eine grüne Gestalt, ist im Mittelpunkt der Feier. Im Oberbayern wird ein Maibaum aufgestellt, ein schlanker hoher Stamm, der mit Kränzen oder Figuren reich geschmückt wird. Dabei gibt es schöne Musik, Maitänze, Unterhaltung und Spiele.
Deutschland bewahrt auch seine alten Schützentraditionen. Sowohl im Norden des Landes als auch im fränkischen Raum sind Schützenfeste anzutreffen. Sie werden in Stadt und Land gefeiert. An der Saale wird das Fest am Sonntag nach Pfingsten begangen. Es beginnt mit einem großen historischen Umzug. Das interessante Programm, das auch Schießübungen einschließt, endet mit einem Bierfest. Beim Fest wird ein drei Zentner schwerer Vogel zum Schützenplatz gebracht. Auf diesen Vogel wird später geschossen, in manchen Orten mit der Armbrust, wie es in der Ritterzeit war. Eines der größten Schützen- und Heimatfeste wird seit 600 Jahren in Düsseldorf gefeiert. Da entsteht auf den Rheinwiesen fast über Nacht eine bunte Jahresmarktstadt. In diesen Tagen gibt es alles: einen historischen Festzug mit Musikkapellen und Reitergarden, Platzkonzerte, Fackelzüge, ein Kinderschützenfest und zum Schluss ein Riesenfeuerwerk am Rhein.
Zu den alten Festbräuchen gehört die Kirmes. Am Kirmessonntag gibt es einen feierlichen Gottesdienst. Danach herrscht auf dem Kirmesplatz ein buntes Leben und Treiben. Eines der Hauptvergnügen ist das feierliche Sonntagsmahl mit Kirmeskaffee und geselliger Unterhaltung. (Zur Kirmes wird viel gebacken und Essen vorbereitet). Am Niederrhein findet während der Kirmes die traditionelle Ferkelversteigerung statt.
Ende August, wenn das Heidenkraut in voller Blüte steht, feiern gleich mehrere Orte in der Lüneburger Heide ihr Heidenblütenfest. Dabei gibt es eine Feldküche mit Erbsensuppe, Bratwurst und Getränken. Am letzten Tag wird die neue Heidenkönigin gewählt. Eine besondere Attraktion dieses Festes sind die Wasserspiele.
Bei vielen Festen gibt es ein lustiges Narrentreiben. So wird unter anderen in der Gegend zwischen dem Rhein und der Donau das Brunnenfest gefeiert. Während des Festes findet das Brunnenspringen statt. Die Brunnenspringer werden durch ein Würfelspiel ermittelt. Nach dem Sprung ins aufgewühlte Wasser dürfen die Springer, die in nasser Kleidung aus dem Wasser kommen, die umstehenden Mädchen abküssen.
Das Tonnenfest In Fischland (eine Halbinsel an der Ostseeküste) ist das Tonnenfest ein richtiges Erlebnis. Das Fest entstand, als Schweden noch die deutsche Ostseeküste beherrschte. Auf diesem Fest wurde eine Tonne zerschlagen, die an die letzte Tonne mit Heringen erinnern sollte, welche an die Schweden abzuliefern war.
Bei dem Fest tritt der Fischländer als Ritter auf. Er trägt eine weiße Mütze, ein weißes Hemd, dunkle Reithosen und einen bunten Gürtel, der mit Perlen bestickt ist. Sein Pferd trägt eine farbige Satteldecke. Girlanden mit kleinen Blumensträußen schmücken den Reiter und das Roß. Der Reiter muss die letzte Daube („Stäben“ genannt) von der aufgehängten Tonne herunterschlagen. Wenn er Glück hat, wird er Stäbenkönig. Dann muss der Sieger dieses letzte Stück Holz herunterholen. Wenn es gelingt, wird er Tonnenkönig. Nicht selten kommt dabei der Erfolg durch den Schlag des Vorderreiters, aber das betrübt die allgemeine frohe Stimmung nicht. Der Schmuck der Reiter und die schöne Musik machen das Fest sehr anziehend. Hunderte von Zuschauern feuern die Reiter unermüdlich an. Jeder gute Schlag wird mit Beifall begleitet und mancher Fehlschlag mit Spott. Das Tonnenfest beginnt mit einer Kaffeetafel der Tonnenbrüder und endet mit einem Ball, der mit deren Einzug eröffnet wird.
Das Oktoberfest in München Neben den bäuerlichen und kirchlichen Festen mit ihrer Pracht und ihrem Brauchtum darf man die großen historischen Feste nicht vergessen, die fast alle im süddeutschen Raum angesiedelt sind. Hier begeht man die Gedenktage historischer Ereignisse gern mit dramatischen Aufführungen und festlichen Umzügen. So feiert man in Landshut alle drei Jahre mit einem historisch getreuen Umzug die „Landshuter Fürstenhochzeit“ zur Erinnerung an die Vermählung des Fürsten Georg des Reichen vor etwa fünfhundert Jahren. In stilechten Gewändern lassen Adlige, Bürger und Bauern Szenen aus der wildbewegten Geschichte des tausendjäjrigen Städchens widerauferstehen. Mit Landknechtslagern auf dem fackelbeleuchteten Marktplatz, Renaissancetänzen und der dramatischen Darstellung der „Seesener Hochzeit“ von 1592 feiert man dieses Fest, dessen farbenprächtigen Höhepunkt ein mittelalterliches Ritterturnier bildet.
Das berühmteste aller historischen Feste ist jedoch das Münchener Oktoberfest, zu dem Besucher aus der ganzen Welt kommen, um das eigens für dieses Ereignis gebrauchte süffige Bier zu trinken, köstliche Steckenfische und andere Leckereien zu verehren. Sie bummeln an den Schaustellerattraktionen vorbei und genießen den Nervenkitzel in den Fahrgeschäften. Das erste Oktoberfest im Jahre 1810 sah allerdings ganz anders aus. König Max Joseph lud seinerzeit die Bürger zu einem Fest am Stadtrand ein, um die Hochzeit des Prinzen Ludwig mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen zu feiern. Gefeiert wurde vor den Toren der Stadt auf einer Wiese. Dieses Fest war ein solcher Erfolg, dass die Garde-kavaleire den Antrag stellte, die Festwiese nach der Braut zu benennen „Theresienwiese“. Und die Stadt München beschloss, das Fest Jahr für Jahr zu wiederholen. Und weil anlässlich der Hochzeit die Münchner in feierlichem Zuge an der Residenz vorbei zur Restwiese zogen, ist es Brauch geblieben, einen Trachten- und Festzug durch München zu veranstalten, der in seiner Farbenpracht und Vielfältigkeit für jeden Zuschauer ein unvergessliches Erlebnis bleibt, denn es kommen Trachtengruppen aus dem ganzen Land.
Rund sechs Millionen Besucher, an die fünf Millionen Maß Bier, über 400 Karussels, Buden und Erlebnisgeschäfte, gut 12 000 Beschäftigte, das sind die technischen Daten des größten Volksfestes der Welt, des Münchener Oktoberfestes. Die Besucher des Festes kommen aus den fernsten Orten der Welt. Die Festzeit umfasst 16 Tage (Ende September - Anfang Oktober).
Traditionen und Sitten
Die Taufe. In den ersten Tagen nach seiner Geburt bekommt der junge Erdenbürger und seine Eltern zusammen mit den Glückwünschen Blumen, Kinderwäsche, Spielzeug und oft auch Geld als Geschenk. Die erste Feier für viele kleine Bürger ist die Taufe. Das ist kein juristischer Akt, da der Name des Kindes bereits registriert worden ist. Zum Zeitpunkt der Feier sind die Kinder in der Regel von 10 Tagen bis zwei Jahre alt.
Die Taufe ist das Sakrament der Aufnahme in die christliche Kirche. Die Tradition, das Kind im Wasser unterzutauchen, besteht seit dem 13. Jahrhundert. Nach einem alten Brauch kann dem Täufling nach der Taufzeremonie ein kleiner Schmuck aus Gold oder Silber angeheftet werden. Dieser begleitet ihn dann auf dem späteren Lebensweg.
Eine besondere Bedeutung hat die Taufkerze. Sie wird während des Taufaktes in der Kirche geweiht und entzündet und dann in der Familie aufbewahrt. An jedem Namenstag und bei den späteren christlichen Lebensfesten wird sie wieder entzündet.
Heute sind für die Taufe zwei Paten (nämlich ein Pate und eine Patin) die Regel geworden. Das Taufkind als Mittelpunkt des Geschehens wird besonders festlich gekleidet. Die Tauferfeier findet jetzt gewöhnlich im engeren Familienkreis statt.
Die Taufgeschenke haben sich über die Jahrhunderte, erhalten. Das kann ein silberner Löffel mit Gravur oder ein kleines Taufkreuz sein. Man sollte zur Taufe solche Geschenke mitbringen, über die sich das Kind lebenslang freuen könnte. Dabei gilt die Regel: Es entscheidet mehr das Herz als das Geld.
Beginn der Schulzeit (die Einschulung). Mit 6 Jahren fängt die Schulzeit an. Sie beginnt mit der Schuleinführung, an der auch die Eltern und Verwandten teilnehmen. Dann begeben sich die Kinder mit ihrer Lehrerin oder dem Lehrer in das Zimmer, in dem sie lernen werden. Hier bekommen sie den Stundenplan. Vor der Tür warten indessen die Eltern mit dem traditionellen Geschenk für diesen Tag, mit einer «Zuckertüte». Sie ist mit Süßigkeiten, Obst, Spielsachen, Büchern und anderen nützlichen Geschenken gefüllt. Anschließend wird im Familienkreis gefeiert.
Die Einschulung zu feiern ist ein ausschließlich deutscher Brauch. Um dem Kind den Übergang vom Spielalter ins Lernalter zu erleichtern, sollte man am ersten Schultag auch die Lieblingspuppe oder den Teddybären nicht vergessen.
In christlichen Gemeinden wird der erste Schultag mit einem gemeinsamen Gottesdienst begonnen. Dann gehen die Eltern zusammen mit ihren Kindern zur ersten Schulstunden.
Die Jugendweihe. Die Jugendweihe ist eine nicht religiöse Weihehandlung. Sie wurde 1859 anstelle der Konfirmation (= Aufnahme des Jugendlichen in die Gemeinschaft der Erwachsenen, verbunden mit der Zulassung zum Empfang des Abendmahls und der Berechtigung, Patenschaften zu übernehmen) eingeführt und dann von verschiedenen Organisationen und Verbänden übernommen. Die Idee der Jugendweihe fand anfangs in der Zeit der Aufklärung ihren Ausdruck. In der ehemaligen DDR war die Jugenweihe offizieller Festtag für alle Jugendlichen beim Verlassen der Einheitsschule, also für 14 oder 15jährige. Durch das «Jugendgesetz» wurde sie 1964 gesetzliches Fest, jetzt aber nicht mehr. Zur Zeit ist sie in atheistischen oder freireligiösen Familien wieder beliebt.
Der Geburtstag. Der Geburtstag hat sich zu einem wichtigen Fest entwickelt. Selbstverständlich sollte das auch ein Festtag für die Mutter sein, die dem Kind das Leben gegeben hat.
Die Geburtstagsbräuche in den Familien sind unterschiedlich. Die einen bringen einen Kuchen mit brennenden Kerzen ans Bett, bei den anderen erwartet schon ein reich gedeckter und geschmückter Tisch das Geburtstagskind. Auf dem Tisch findet es schon die Geschenke, die es während des Frühctücks auspacken darf. Der ganze Tag wird festlich gestaltet.
Die eigentliche Feier findet am Nachmittag oder am Abend statt. Das wichtigste Requisit ist der Geburtstagskuchen. (Es kann auch eine Torte sein). Der Kuchen wird mit Kerzen in der Zahl der Lebensjahre geschmückt. Das Geburtstagskind muss versuchen, diese Kerzen, möglichst alle auf einmal, auszublasen. Die „hohen“ oder „runden“ Geburtstage werden besonders festlich gestaltet. Heute sind auch öffentliche Gratulationen üblich (im Rundfunk und in Zeitungen).
Die Heirat.
Verlobung und Hochzeit
In Deutschland werden die Ehen in der Regel später geschlossen als zum Beispiel in Russland. Die zukünftigen deutschen Familienväter machen sich klar, dass sie vor der Heirat eine materielle Grundlage für ihr Familienleben schaffen müssen. Deshalb heiraten sie erst, wenn sie einen Beruf erlernt oder sogar schon einen festen Platz im Leben erworben haben und bereit sind, ihre zukünftige Frau und Kinder gut zu versorgen. Um ihre Gefühle zu prüfen, verloben sich die jungen Leute zuerst.
Die Verlobung ist viel privater als die Hochzeit und braucht keine bestimmte Form. Die Verlobungszeit ist eine Art „Vorehe“. Dabei werden während der kleinen familiären Feier die Ringe ausgetauscht, die später auch bei der Hochzeit verwendet werden. Nur die Vornamen der beiden Verlobten werden eingraviert und später dann bei der Hochzeit das Datum der Eheschließung. Bei der Feier steckt der Bräutigam diese Ringe der Braut und sich selbst auf den linken Ringfinger. Das große Verlobungsessen findet im familiären Kreis statt.
Wenn die Verlobten später in ihrer Verlobungszeit einander enttäuscht haben, trennen sie sich, ohne ihren Beschluss amtlich fixieren zu müssen. Falls sie sich aber aufeinander verlassen, heiraten sie. Zur Zeit bilden aber zugleich viele junge Leute Partnerschaften, ohne zu heiraten, und das ist zu einem Lebenswege geworden, die Mann und Frau gemeinsam gehen.
Die Hochzeit wird nicht mit so vielen Teilnehmern gefeiert wie in manchen Ländern. Zu fast allen Hochzeiten jüngerer Paare gehört einen oder zwei Tage vorher ein Polterabend. An diesem Abend kommen besonders die Jugendfreunde und Arbeitskollegen. Vor der Haus- oder Wohnungstür zerschlagen sie Geschirr und tönerne Gegenstände (aber kein Glas!), denn ein altes Sprichwort besagt, Scherben bringen Glück. Dann gratulieren die Gäste dem Brautpaar und überreichen die Geschenke. Anschließend wird in fröhlicher Runde gefeiert und getanzt.
Am Hochzeitstag gibt es den Brauch, Brot und Salz an das junge Paar zu überreichen. Häufig müssen sie vor dem Betreten des Hauses ein Holzscheit durchsägen, und der junge Ehemann trägt seine Frau über die Schwelle der Wohnungstür. In der Lausitz ist bei vielen Hochzeiten der „Hochzeitsbitter“ eine wichtige Person. Er lädt zur Hochzeit ein, bereitet die Feier vor und erfüllt die Aufgabe eines Festordners und Stimmungsmachers.
Viele junge Paare verbringen ihre „Flitterwochen“ auf einer Hochzeitsreise. Manche Paare heiraten zu Beginn einer Reise am Urlaubsort.
Thema: Bräuche und Sitten (Teil I)
Fragen zum Thema:
1. Was sind Sitten, Bräuche und Gewohnheiten für jedes Land und jedes Volk?
2. Welchem Zweck dienen so lärmende Volksveranstaltungen?
3. Was findet vor den Weinachten in größeren Orten statt?
4. Welche Feste gibt es im Herbst in München und Stuttgart?
5. Was für ein Fest ist die „5. Jahreszeit“?
6. Wie steht es mit der Stadtteilkultur in Deutschland?
7. Warum sind in Deutschland traditionelle Volks und Heimatfeste allgemein beliebt?
8. Warum gilt es, dass viele Feste auf die Markttraditionen zurück gehen?
9. Womit ist das Spezifische des Ortes bei zahlreichen Festen verbunden?
10. Seit wann sind Wein- und Bierfeste bekannt?
11. Welche Frühlingsfeste sind in Deutschland auch beliebt?
12. Welche alte Traditionen bewahrt Deutschland auch seit Altertum.?
13. Was bedeutet Kirmessonntag?
14. Für wen ist das Tonnenfest ein richtiges Erlebnis und warum?
15. Wo feiert man „Landshuter Fürstenhochzeit“?
16. Wann wurde der Münchener Oktoberfest zum ersten mal erwähnt?
17. Was bedeutet die Taufe?
18. Welches traditionelle Geschenk bekommen die Kinder zum Beginn der Schulzeit?
19. Welches Fest wurde anstelle der Konfirmation eingeführt?
20. Warum hat sich der Geburtstag zu einem wichtigen Fest entwickelt?
21. Womit ist es verbunden, dass in Deutschland die Ehen in der Regel später geschlossen werden?
22. Was wissen Sie über die Verllöbong?.
23. Was bezeichnet ein Polterabend?
Aufgaben zum Tema
1. Machen Sie bitte einen Übersicht über das detsche Brauchtum.
2. Informieren Sie über die Unterschiede in verschiedenen Regionen Deutschlands, in Städten und Dörfern.
3. Berichten Sie über Volks- und Heimatfeste Deutschlands.
4. Erzählen Sie über das Tonnenfest in Fischland, und über die Gschichte seiner Entstehung.Beschreiben Sie das Oktoerfest in München.
5. Alle drei Jahre feiert man in Landshut die „Landshuter Fürstenhochzeit. Berichten Sie über diesen Fest ausfürlicher.
6. Erzählen Sie über folgende Traditionen und Sitten: Taufe, Einschulung, Jugendweihe, Geburtstag.
7. Informieren Sie über die Heiratstraditionen und zwar über die Verlobung und Hochzeit in Deutschland.